Ich war bei der Bundeswehr und ich habe studiert -- ich bin Essen unter aller Kanone gewöhnt (ich erinnere mich noch an die BW-Kartoffelsäcke mit der Aufschrift "Nur für Schweinezucht und Bundeswehr"). Was uns bei Vogeding in Hörste serviert wurde, spottet allerdings jeder Beschreibung, und wenn es nach mir ginge, würde ich fünf Sterne im Negativbereich abgeben: Wir bestellten Cordon Bleu mit Kroketten sowie Zürcher Geschnetzeltes. Das Geschnetzelte kam in einer Soße, deren Ursprung offenkundig eine Tüte war -- essbar, aber nicht wirklich delikat. Der Wein zur Begleitung kam in einem kleinen Wasserglas und hatte seinen Ursprung höchstwahrscheinlich in einem Tetrapack. Das Cordon Bleu mit Kroketten entsprach einem Schlag in die Fresse: Beim Anschneiden tropfte reichlich Auftauwasser heraus, ich biß sofort in einen Knochensplitter, der mir das Zahnfleisch aufschlitzte und in Fetzen runterhängen ließ, was eine Woche zum Abheilen brauchte (immerhin, dieses Fleisch schmeckte wenigstens...). Das Schnitzel war zäh wie die bekannte Schuhsohle und schmeckte gammelig, muffig und fad; die Kroketten (derer sechs) waren Tütenware, und die Schöpfkelle voll lauwarmer, fader Tiefkühlerbsen dazu waren ein Hohn. Der Gipfel war jedoch die Bedienung: Wer nicht lächelt, sollte kein Geschäft führen. Wenn das Essen also noch nicht Brechmittel genug war...Wir hatten das Gefühl, als störend in den Sonntagabend zu platzen und uns so schnell wie möglich wieder von dannen zu machen -- und das bitte für immer. Wenigstens das ist der Gaststätte Vogeding gelungen -- in diesen "kutzaak", wie es unsere niederländischen Nachbarn wohl nennen würden, setzen wir keinen Fuß mehr.