Wer den blauen Topf in Heidelbeeren in der Nähe von Ulm zum Ziel abholt, sollte früh aufstehen. Der Drang ist ungeheuer, auch in den gastronomischen Bauernhöfen – nicht nur am Wochenende und nicht nur im Urlaub. Es ist gut, schnell einen Platz nach dem Abrunden der überschaubaren aber sensationellen türkisblauen Karstquelle abzuholen. In der Tat, an einem Sonntagmorgen Anfang August um 11 Uhr 45 können wir einen der letzten kostenlosen Tische im Außenbereich der Hotel Restaurants Löwen auf dem Markt. In der Nähe des blauen Topfes befinden sich wahrscheinlich alle Füße und weniger Ambitionen. Wenn Sie etwas sportlicher sind, gibt es noch viele Alternativen an der Stelle. Der Löwe trägt auf seinem gut sortierten Menü alles, was ein Tourist in der schwäbischen Küche vorstellen kann: Maultiere und Spätzle, Rostbraten und Schwarmen. Die Tatsache, dass das Angebot der Senioren “Blue Pot Cellar” genannt wird und dass Rum(p)steak ohne p geschrieben wird, sollte einen schon hell machen. Die Tatsache, dass es eine "Buskarte" auf der lokalen Homepage. Egal. Wir sitzen in der frischen Luft, direkt neben dem laminierenden Marktbrunnen mit Löwenskulptur, und freuen uns auf den Blitzservice, der bereits im Gang ist. Es wird auch schnell serviert. Die Flädelsuppe (3,70 Euro) als Vorspeise ist eine gute Wahl: in einer sehr würzigen Stärke Brühe schwingen fein geschnittene Pfannkuchenstreifen und Frühlingsauflaufringe. Aber während wir mit Freude bestreuen, wird der Hauptkurs bereits serviert. Unsere Proteste werden nur in begrenztem Umfang gehört. Die Backentaschen (12,80 Euro) werden wieder zurückgenommen, aber die Käfer (11,80 Euro) werden gnadenlos serviert. An beide Gerichte erhalten Sie einen Nebensalat auf dem Buffet. Das bedeutet: Wenn Sie einmal über die Terrasse laufen, klettern Sie mehrere Schritte zum Einheimischen, kämpfen Sie durch das herrliche Gästezimmer und stehen am Buffet entweder höflich oder drücken Sie die noch unentschlossen mit Ellbogengewalt. Beim Essen auf der Terrasse kühlt sich langsam ab. Schließlich versöhnt sich das Salatbuffet mit enormer Vielfalt: Kartoffelsalat, Blattsalate, Tomatenviertel mit vielen Zwiebeln, grünen Bohnen, zwei Arten von Radieschen (pinniert), gesprengte Röhre (vollendet mit Ananas) etc. pp. Alle frischen und knackigen, nur der Karottensalat schmeckt, als wäre es kurz vor dem Trinken. Aber kann auch auf Cannanas liegen. Die Schläge sind ein Gedicht: Unter einer dünnen Nudelschale gibt es eine Mischung aus reizender Brühe (manchmal schmeckt es Leber), sehr viel Grün und Petersilie. Der üppige Teil lässt sich nicht wünschen. Die kalten Käfer haben jedoch eine harte Konsistenz erhalten. Auch die Dekoration mit einigen Balsamico Spritzern und zwei Cocktail-Tomatenhälften schmilzt nicht. Eine neue Beschwerde wird von der Tabelle verbal gesendet. Unser ehemaliger Hauptkurs wird bald zu einem Luxusproblem. Die Küche kommt nicht mehr nach der besten Zeit und die benachbarten Tische sind auf lange Wartezeiten verärgert. Nach einem großen Cola (0,4 Liter für 3,70 Euro) und einem alkoholfreien Bitburger (3,20 Euro) ist eine Toilettenwanderung unbrauchbar. Der Weg dort erweist sich jedoch als ein wahrer Hindernislauf über mehrere Seitenflügel des Hotels und durch abgenutzte Korridore, die auch als Stauraum gehalten werden müssen. Die Toiletten selbst sprühen noch den Charme der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nach einem knapp einstündigen Besuch dauert das Warten auf die Rechnung viel länger als die Vorfreude der bestellten Gerichte. Der Bär tritt jetzt auf. Wir entscheiden uns also, den dringend benötigten Kaffee für die Verdauung an anderer Stelle zu nehmen. Eine sehr gute Idee, wie gezeigt wird. Wenn wir den blauen Topf in diesem Leben wieder besuchen, werden wir sicherlich nicht zum Löwen zurückkehren. PS. Erst nachdem wir versehentlich an einer Corona Teststation vorbeikommen, bemerken wir, dass unsere Kontaktdaten nicht im Löwen gefragt wurden.
