Das Kaffee Worpswede ist optisch ein echter Hingucker, innen wie außen.Ob man das indianisch angehauchte und bunte Interieur mag ist wie immer Geschmackssache, ich fand es witzig und so ganz anders als gewohnt. Auch über das Essen lässt sich prima diskutieren, einerseits hat das Restaurant verdientermaßen einen Bib Gourmand im Michelin, d.h. die Preise sind sehr fair. Außerdem ist jeder Gang aufwendig und ansprechend angerichtet.Die warme Vorspeise war fantastisch, Jakobsmuscheln mit Kardamom und jungem Spinat, dezent mit frischem Chili gewürzt. Sehr aromatisch und vielseitig, tolles Gericht.Anderseits frage ich mich, ob man oben im Norden wirklich Bodenseefelchen auf der Karte haben muß, deren Filets außerdem so groß und leider so geschmacksarm waren, daß wir uns gefragt haben was da für ein Fisch auf dem Teller war. Meine Liebste hat ihre Auswahl bereut. Ich hingegen hatte ein perfekt gegartes Thunfischsteak mit dreierlei Spargel. Dazu war noch Bärlauchrisotto auf dem Teller und einiges mehr. Ziemlich viele Aromen auf einmal, aber gerade an diesem Abend war ich ganz froh darüber. Die Portionen sind so, daß man keinesfalls hungrig bleibt. Die Weinkarte ist leider kümmerlich klein, aber wir fanden einen saftig frischen, gut gemachten Grauburgunder von Dreissigacker aus Rheinhessen zu 25 Euro, was günstig ist. Der Service ist freundlich, nicht immer 100% aufmerksam bei leeren Gläsern, aber man kann sich ja selber helfen, wenn die Weinflasche in der Nähe steht.Abschließend kann ich das Lokal empfehlen, ich würde es aufgrund meiner Erfahrungen wieder besuchen, meine Frau war aufgrund des Hauptgangs nicht ganz zufrieden. Übrigens kann man im Kaffee Worpswede nachmittags auch prima hausgebacken Kuchen genießen, beispielsweise im Anschluß an einen Besuch des lohnenswerten Museums "Große Werkschau" nebenan.