Hier waren wir mit 7 Personen zu einem Geburtstagsessen. Der Empfang war ausgesprochen freundlich und man geleitete uns zu einem schönen Tisch. Die erste Runde Wasser wurde freundlich und formvollendet serviert. Als Gruß aus der Küche kam frisches Brot in zwei Varianten, dazu ein Thunfischdip, ein Lauchdip sowie gepfefferte Butter. Alles sehr lecker und es stimmte uns gut auf das bevorstehende Essen ein. Nun zum Essen: Die Gerichte für sieben Personen gleichzeitig zu servieren stellte den aus zwei Personen bestehenden Service merklich vor eine Herausforderung. Steaks und Co. wurden zuerst serviert. Nach und nach erst die Beilagen und erst zum Schluss, als die meisten ihr Steak schon zur Hälfte gegessen hatten, die Kräuterbutter und das Chimichurri. Das hätte man ohne Probleme bereits im Vorfeld auf den Tisch stellen können. Die Kräuterbutter war offensichtlich selbst gemacht und sehr lecker. Das Chimichurri hingehen war ungenießbar, da die beinhalteten aromatischen Kräuter zu Tode püriert wurden und alles nur noch nach Gras geschmeckt hat. Nun zur Hauptsache, den Steaks: Fleischqualität: Spitzenklasse. Zubereitung (ich hatte für mein Schottisches Angus-Filet Medium-rare bestellt) meisterlich. Die Gewählten Garpunkte waren allesamt genau getroffen. Das erwarte ich allerdings auch von einem Steakhaus. Auch die Maispoularde, die einige hatten fand großes Lob. Die Beilagen (angedrückte Kartoffeln, Gemüsepäckchen usw.) waren auch alle köstlich und ergänzten hervorragend das vorzügliche Fleisch. Die dazu gereichten Soßen schmeckten auch alle. Bei der Sauce Choron muss ich leider sagen, dass sie nicht besonders gut war. Für meinen Geschnack war es eine (fertige?) Hollandaise, die mit Tomatenmark ergänzt wurde. Die Rafinesse einer klassischen Sauce Choron fehlte mir. Aber noch mal: Das Fleisch war ausgesprochen köstlich und professionell zubereitet. Hierfür spreche ich eine klare Empfehlung aus. Dafür allein lohnt es sich das Steakhaus Altwied zu besuchen. Nun zu den Desserts: Hier ist Vorsicht geboten. Die Anpreisungen der Dessertkarte stehen in keinem Verhältnis zu dem, was man erhält. Bei uns wurden die Sorbet-Triologie (Zitrone, Mango, Heidelbeere) und das Crêpe mit karamellisierten Früchten der Saison bestellt. Das Sorbet bestand aus drei relativ lieblos angerichteten Kugeln Zitronensorbet, Heidelbeersorbet (was wahrscheinlich ein Schwarzes Johannisbeersorbet war) und einer Kugel Mangoeis (KEIN Sorbet). Das Ganze für fast 9€, nach einhelliger Meinung am Tisch eine wirkliche Unverschämtheit. Das Servierte "Crêpe" war ein Pfannkuchen und als Früchte der Saison präsentierte man uns Bananen. Am 10.9. wäre es sicherlich nicht schwierig gewesen karamellisierte Zwetschgen oder Äpfel zum Crêpe zu reichen. Das dazu servierte Vanilleeis war okay. Ein Wort ist allerdings noch zu dem ausgesprochen freundlichen und professionellen Service zu sagen. Die Dame und der Herr bedienten und sehr aufmerksam und unaufdringlich und vermittelten uns den Eindruck, dass wir die wichtigsten Gäste des Abends seien. Trotz der teilweisen Kritik haben wir uns sehr wohl gefühlt und kommen gerne noch einmal wieder.